Warum ich bei RTL gekündigt habe

Warum ich bei RTL gekündigt habe

Habt Ihr Euch schon mal mit folgendem Szenario beschäftigt: Ihr liegt auf dem Sterbebett und stellt Euch die Fragen: Habe ich mein Leben gut gelebt? Bin ich meinen Leidenschaften, meinen Idealen gefolgt?

Ich habe vor etwa anderthalb Jahren angefangen mich mit diesem Szenario zu beschäftigen. Glücklicherweise konnte ich für ganz viele Bereiche in meinem Leben sagen: Ja, alles in Butter.

Die Suche nach dem Glück

Aber wenn es um meinen Job ging, kam ich ins Stocken. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich das greifen konnte. Ich habe viele Gespräche geführt, in mich selbst hinein gehorcht, meine Gefühle mit anderen zusammen analysiert. Und dann war es irgendwann klar: Um wieder vollends glücklich zu sein, muss und werde ich mich beruflich verändern.

Nicht, dass jemand das falsch interpretiert: Ich habe es viele Jahre geliebt, mich dem Boulevard zu widmen. Boulevard transportiert so viele Emotionen, zeigt Schicksale, die bewegen, und Menschen, die wirklich etwas Besonderes sind.

Mein großes Interesse an den Menschen und deren Leben ist geblieben. Aber ich möchte gerne längere Interviews mit ihnen führen. Teilweise lebe ich das auf meinem Youtube-Kanal schon aus.

Und ich möchte mich in Zukunft relevanteren Inhalten widmen. Wer mich auf meinen diversen Kanälen verfolgt, der hat schon bemerkt, dass mir beispielsweise der Umweltschutz und die Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegen. Es ist mir ein echtes Bedürfnis diese Themen meinen Zuschauern nahe zu bringen. Ich hoffe, das gelingt mir irgendwann.

Viele Menschen können gar nicht nachvollziehen, dass man eine sichere Festanstellung als Moderatorin bei Europas größtem Privatfernsehsender freiwillig aufgibt, um als freie Journalistin und Moderatorin das Glück zu suchen. Aber ich hab es mich jetzt getraut und mein Bauchgefühl bestätigt mich jeden Tag darin, dass es genau richtig ist.

Mehr Zeit mit der Familie

Und wisst Ihr, worauf ich mich auch unheimlich freue: Mehr Zeit mit meinem Sohn zu genießen. Eine tägliche Sendung zu moderieren, die bis 18:30 dauert, heißt eben auch, dass ich meinen Sohn um 19 Uhr aus der Kita abgeholt und ihn dann ins Bett gebracht habe. Und in letzter Zeit hat mich das immer mehr verletzt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn viele meiner bisherigen Zuschauer mich auf meinem weiteren Weg begleiten – wohin auch immer er mich führt. Aktuell weiß ich es selbst noch nicht. Ich danke jedenfalls bis hierher sehr für Eure Treue.